FRAU VERHANDELT Podcast

In der heutigen Podcast-Folge möchte ich einen Gedanken mit dir teilen, der bei mir persönlich sehr viel verändert hat. Ich war eine Zeitlang in Teilzeit an der Uni angestellt und habe damals verstanden, warum eine Teilzeitanstellung sich lohnen kann. Ich erlebe auch in meiner Community immer wieder Frauen, die diesen Gedanken teilen und denken: „Mensch, eine Teilzeitanstellung ist ja aus verschiedensten Gründen sehr attraktiv.“ Welche Gründe das für mich waren und was daran überraschend war, erzähle ich dir heute.

Ich habe mich für eine Teilzeitstelle beworben, obwohl die Stelle eigentlich als Vollzeitstelle ausgeschrieben war. Schließlich wurde ich zusammen mit einem Kollegen im Tandem angestellt, das heißt, wir haben jeweils 20 Stunden gearbeitet. Später wurde das Arbeitsvolumen so groß, dass mir eine Vollzeitstelle angeboten wurde. Mein Ziel mit der Teilzeitstelle war es, Zeit für eine nebenberufliche Selbstständigkeit zu haben. Ich war vorher schon selbstständig und wollte meine Selbstständigkeit neu aufbauen und anders ausrichten.

Als mir dann eine Vollzeitstelle aufgrund des steigenden Arbeitsvolumens angeboten wurde, habe ich mich hingesetzt und gerechnet. Mithilfe von klassischen Brutto-Netto-Rechnern habe ich festgestellt: Wenn ich Vollzeit arbeite, verdiene ich netto pro Stunde weniger. Natürlich muss man auch bedenken, dass weniger in die Rente eingezahlt wird. Man muss also für sich konkret ausrechnen, wie man selbst vorsorgt und wie man zusätzlich vorsorgt, weil dieser Rentenbetrag vom Arbeitgeber fehlt.

Abgesehen vom Rentenbetrag ist es so, dass ich netto pro Stunde etwa 15 bis 20 Euro weniger verdient hätte, wenn ich Vollzeit gearbeitet hätte, gegenüber der Teilzeit. Das heißt, wenn für dich eine nebenberufliche Selbstständigkeit spannend ist, wenn du vielleicht schon konkrete Aufträge oder Gedanken hast, dann denk darüber nach und nimm diesen Gedanken einfach für dich mit: Es kann sich lohnen, sogar rein finanziell. Von den ganzen Freizeit- und Flexibilitätsaspekten mal ganz abgesehen, kann es sich lohnen zu sagen: „Ich arbeite in der Anstellung in Teilzeit und nebenberuflich selbstständig.“

Natürlich muss man dabei auf verschiedene Punkte wie Krankenversicherung, Steuern und Ähnliches achten. Es gibt verschiedene Experten, bei denen du dich unbedingt erkundigen solltest. Aber ich wollte dir einfach mal den Gedanken mitgeben, dass du netto pro Stunde in Teilzeit mehr verdienst, wenn du berücksichtigst, dass du entsprechend anders fürs Alter vorsorgen musst und wenn du andere Einnahmen hast. Denn in den meisten Fällen reichen die Einnahmen aus der Teilzeitanstellung natürlich nicht, um fürs Alter vorzusorgen.

Das heißt, überlege dir, wie du dir eine nebenberufliche Selbstständigkeit aufbauen kannst, wenn dich das Thema interessiert. Das soll für dich einfach mal ein bisschen „Food for Thoughts“ sein, dass du darüber nachdenkst. Ganz wichtig ist mir darauf hinzuweisen, dass viele Frauen gezwungen sind, Teilzeit zu arbeiten, weil sie beispielsweise Betreuung von kleinen Kindern und Ähnlichem übernehmen. Darum geht’s mir hier nicht. Es geht mir um die Optimierung, wenn du jetzt sagst: „Ich möchte in Teilzeit arbeiten und nebenberuflich selbstständig sein.“ Dieser Gedanke war für mich ein absoluter Gamechanger, und deswegen möchte ich ihn hier im Podcast mit dir teilen.

Falls dir diese Folge gefallen hat, freue ich mich über eine Bewertung auf Spotify oder Apple. Wenn du Wünsche für weitere Podcast-Folgen hast, dann schick sie mir gerne auf Instagram unter @frauverhandelt. Bis bald!

00:00 – Einleitung
00:31 – Meine Situation und der Einstieg in Teilzeit
01:04 – Finanzielle Überlegungen
01:37 – Nettogehalt in Teilzeit vs. Vollzeit
02:13 – Aspekte wie Krankenversicherung und Steuern
02:43 – Überlegungen zur nebenberuflichen Selbstständigkeit
03:13 – Abschluss und Verabschiedung