FRAU VERHANDELT Podcast

Herzlich willkommen, Maria! Ich freue mich riesig, dass du heute hier bist, um mit uns über deine letzten Gehaltsverhandlungen zu sprechen und darüber, was sich daraus entwickelt hat. Du bist Teilnehmerin meines Onlinekurses und hast mittlerweile schon dreimal verhandelt, wie du mir im Vorgespräch erzählt hast. Du warst auch schon mal Gast in einer Podcast-Folge, und nach diesen vielen erfolgreichen Verhandlungen habe ich gedacht, ich lade dich nochmal ein, damit du hier wirklich ein paar Frauen inspirieren kannst, genauso gut zu verhandeln wie du.

Erzähl mal, wie sind die letzten drei Verhandlungen für dich gelaufen? Wo stehst du gerade? Also, ich gehe vielleicht kurz zurück zum Anfang, wie es passiert ist. Im Moment bin ich bei einer Firma angestellt. Als ich deinen Kurs im Herbst 2022 gebucht habe, war ich noch bei zwei Firmen gleichzeitig beschäftigt, und meine Verträge waren beide befristet. Genau deshalb habe ich mich entschieden, zu verhandeln, weil ich die ersten Verhandlungen, die ich bei der Einstellung geführt habe, überhaupt nicht gut gemacht habe – eigentlich gar nicht verhandelt.

Dann bin ich auf deinen Kurs gestoßen. Ich hatte schon vorher Infos von dir auf Instagram gesehen, aber irgendwie habe ich gedacht, „Nee, das bringt sicher nicht viel.“ Ich war dann so enttäuscht von mir selbst, und als ich nochmals einen gesponserten Post von dir gesehen habe, dachte ich: „Okay, jetzt muss ich etwas machen.“ Ich habe deine Masterclass angeschaut und mich dann für dein Programm entschieden. Das war wirklich die beste Entscheidung, die ich treffen konnte, es hat so viel gebracht.

Das freut mich! Falls jemand hier gerade nicht weiß, was du mit Masterclass meinst: Du beziehst dich auf das kostenfreie Training, richtig? Genau, das kostenlose Training, einfach um reinzuschnuppern und zu sehen, ob das etwas für einen wäre. Dort erklärst du auch den ganzen Prozess und welche Schritte zur Vorbereitung dazugehören. Das hat mir die Augen geöffnet, weil ich mich vorher nie richtig vorbereitet habe, auch weil ich nicht wusste, wie.

Da habe ich festgestellt, dass ich in der Vergangenheit schon so viele Möglichkeiten einfach durch die Finger habe gleiten lassen, weil ich nichts unternommen habe. Das hat mich geärgert, und ich war enttäuscht von mir selbst, dass ich nicht gehandelt habe. Aber es hat mich auch motiviert, jetzt wirklich etwas zu tun.

Und wie ging es dann weiter? Du hattest gesagt, du hattest zwei Jobs… Genau, meine Verträge wurden bei beiden Jobs verlängert, und ich habe auch dort verhandelt. Seit Juli letzten Jahres arbeite ich nun 80% bei einer Firma, und mein Vertrag war auch bis Ende letzten Jahres befristet. Ich habe die Gelegenheit genutzt, um das Thema erneut anzusprechen, aber diesmal ging es viel einfacher, weil sie bereits wussten, was sie an mir haben. Ich musste mich nicht mehr besonders beweisen, obwohl ich das Erfolgstagebuch führe, wie du es im Kurs empfiehlst.

Das Erfolgstagebuch hilft mir sehr, um nachzuvollziehen, was ich alles erreicht habe. Aber für das Gespräch musste ich mich diesmal nicht großartig vorbereiten. Mein Vorgesetzter sagte, sie müssten es noch mit dem HR klären, bereiteten den neuen Vertrag vor, und dann bekam ich einfach einen Vertrag mit 300 Euro mehr Gehalt pro Monat. Ich musste nicht einmal nachfragen.

Ich habe lediglich gesagt, in welcher Gehaltsspanne ich eine Erhöhung sehen würde, und das war der Betrag, den ich als „okay“ gesetzt hatte. Deshalb habe ich mich einfach bedankt – es war wirklich ganz einfach beim dritten Mal. Ich glaube, wenn man diesen Prozess einmal begonnen hat und die andere Seite bereits darauf eingestellt ist, dass man als Mitarbeiterin Forderungen hat, und sie wissen, was sie an einem haben, wird es einfacher.

Absolut, das ist total schön, dass du das sagst! Ich glaube, dass man durch die initiale Gehaltsverhandlung oder jährliche Verhandlungen auch seinen Arbeitgeber darauf trainiert, dass es normal sein sollte, von Jahr zu Jahr eine Gehaltssteigerung zu bekommen. Nichtsdestotrotz bin ich kein Fan davon, zu tief zu pokern. Vielleicht wäre sogar noch mehr drin gewesen, wenn du die oberste Grenze anvisiert hättest. Aber es ist auch schön, wenn es leicht geht.

Viele, die das jetzt hören, denken vielleicht: „Entfristung oder Gehaltserhöhung, es kann nur eines geben.“ Wie war das bei dir? Mein Vertrag ist jetzt unbefristet, und das kam vom Arbeitgeber. Meine Situation war etwas besonders, weil ich die Stelle einer Person übernommen habe, die dauerhaft krankgeschrieben wurde. Aus rechtlichen Gründen konnte man mir keinen unbefristeten Vertrag anbieten, solange die Person noch im Arbeitsverhältnis war. Das hat sich inzwischen geklärt.

Ich hatte noch ein Gespräch, da unser Geschäftsjahr Mitte des Jahres endet und wir zweimal im Jahr Gespräche führen – einmal Ende Juni/Anfang Juli und dann Ende des Kalenderjahres. Vor zwei Wochen, während meines Jahresgesprächs, habe ich nochmals gesagt, dass ich eine Gehaltserhöhung zum Ende des Kalenderjahres möchte. Ich habe mich mit deinem Plan vorbereitet, auch mit dem Erfolgstagebuch, das ein Teil des Formulars für das Mitarbeitergespräch war. Ich hatte Hemmungen, weil ich dachte, es sei zu früh nach der letzten Erhöhung im Januar, aber ich habe es trotzdem probiert, und es wurde protokolliert.

Das finde ich total gut! Es wäre jetzt das vierte Mal, und ich kann es selbst kaum glauben, wenn es klappt. Ich drücke dir die Daumen! Was du gerade gesagt hast, ist total wichtig: Wir legen uns oft selbst Steine in den Weg. Wer nicht fragt, kann nicht gewinnen. Wenn du es nicht im Formular angibst, kann es nicht passieren. Natürlich kann es auch eine Absage geben, aber dann hast du es wenigstens probiert. Viele denken, man kann sein Gehalt maximal einmal im Jahr verhandeln, aber zwischendurch passiert so viel. Es ist nur fair, dafür eine Gehaltsanpassung zu bekommen.

Es ist wichtig, dass wir uns trauen, auch wenn wir noch Hemmungen haben. Übung macht den Meister, und irgendwann werden wir keine Hemmungen mehr haben. Aber diese Glaubenssätze sitzen tief und kommen immer wieder hoch. Man muss sie einfach immer wieder zurückstufen.

Es ist ganz normal, Hemmungen zu haben. Aber trotzdem zu handeln, ist das Entscheidende. Das unverschämte Gefühl, das du beschreibst, zeigt, wie wichtig es ist, dass wir uns nicht selbst blockieren. Dein Arbeitgeber hat dir ja auch von sich aus mehr Gehalt gegeben. Sie sehen deine Leistung und wollen, dass du bleibst. Gute Mitarbeiter zu finden ist schwierig. Was haben diese Verhandlungen auf persönlicher Ebene mit dir gemacht?

Ich konnte es anfangs nicht glauben, dass es so einfach war. Ich hatte so viele Sorgen und Angst vor den Gesprächen, weil ich mich auf alle möglichen Totschlagargumente vorbereitet hatte. Aber die kamen gar nicht. Es gab zwei Runden, und man musste es noch klären, aber niemand hat versucht, mich davon abzuhalten. Das hat mich total geflasht und mir gezeigt, dass ich viel mehr kann, als ich dachte. Ich habe mich dann auch mehr mit dem Thema Mindset beschäftigt und angefangen, mich mit meinen Finanzen auseinanderzusetzen. Es war wie eine Kaskade, die so befreiend war. Ich habe gemerkt, dass ich viel mehr erreichen kann, als ich dachte.

Das freut mich sehr! Mich würde noch interessieren: Du hast gesagt, viele denken, Geld sei nicht so wichtig. Aber Geld ist Macht und gibt die Möglichkeit, selbst etwas zu verändern. Wie war das bei dir nach den drei Verhandlungen? Wie viel mehr Gehalt hast du jetzt insgesamt? Ich muss kurz rechnen… Vorher hatte ich bei den zwei Jobs zusammen 800 Euro mehr pro Monat. Jetzt, nach den zwei ersten Gesprächen, sind es insgesamt 800 Euro mehr pro Monat.

Der Kurs hat sich also sofort bezahlt gemacht! Ja, absolut! Und die nächste Steigerung waren nochmals 300 Euro mehr. Das heißt, ich habe jetzt insgesamt 800 Euro mehr bei der Firma, wo ich aktuell 80% arbeite. Früher hätte ich mir eine 80%-Stelle nicht leisten können, aber jetzt ist das möglich, und ich habe praktisch den gleichen Lohn wie damals mit 100%.

Wahnsinn! Was hat diese Veränderung in deinem Leben bewirkt? Meine Woche ist viel entspannter. Ich habe mehr Zeit für mich, für Hobbys, und für Dinge, die mich glücklich machen. Früher war ich nach der Arbeit oft erschöpft und hatte keine Energie mehr für andere Dinge. Jetzt habe ich den Raum, auch an mir selbst zu arbeiten, und fühle mich insgesamt ausgeglichener und zufriedener.

Das ist so schön zu hören! Ich hoffe, dass deine Geschichte vielen anderen Frauen Mut macht, auch ihre Gehälter neu zu verhandeln und zu erkennen, dass sie es wert sind. Vielen Dank, dass du deine Erfahrungen mit uns geteilt hast, Maria! Gibt es etwas, das du anderen Frauen mit auf den Weg geben möchtest?

Ja, ich möchte sagen: Traut euch! Es ist so wichtig, dass wir uns selbst schätzen und für uns selbst einstehen. Es kann so viel verändern, wenn man es einfach macht. Die Angst davor ist meist viel größer als das, was wirklich passiert. Und wenn es einmal klappt, stärkt das das Selbstbewusstsein enorm. Also, los geht’s, ihr schafft das!

00:00 – Willkommen und Vorstellung
00:33 – Rückblick und Ausgangssituation
01:07 – Der Wendepunkt: Entscheidung für den Kurs
01:35 – Die Bedeutung der Vorbereitung
03:10 – Der Wert von Erfolgstagebüchern
03:39 – Verhandlungsstrategie und Erfolg
04:42 – Entfristung und Gehaltserhöhung: Es geht auch beides
05:21 – Weitere Gehaltsverhandlung im Jahresgespräch
07:03 – Die Bedeutung des Handelns trotz Hemmungen
08:00 – Überwindung von Glaubenssätzen
09:28 – Persönliche Veränderung durch erfolgreiche Verhandlungen
11:32 – Gehaltserhöhung und Arbeitszeitreduktion
12:45 – Schlussgedanken und Motivation für andere
13:15 – Marias abschließende Worte