In dieser Podcast-Folge spreche ich mit Voice & Embodiment Coach Andine Pfrepper über die Verbesserung der Außenwirkung in Gehaltsverhandlungen. Sie gibt wertvolle Tipps zum Umgang mit Aufregung, der Bedeutung von Atmung und Körperhaltung, sowie der Rolle der Stimme und thematisiert die Wichtigkeit der Selbstpräsentation und die Wahl der richtigen Kleidung.
Wir sprechen darüber, wie Pausen und die richtige Stimmlage deine Wirkung verstärken und wie du auch an schlechten Tagen mit der richtigen Einstellung und Vorbereitung souverän bleibst. Außerdem gibt dir Andine praktische Übungen und Strategien an die Hand, um deine Außenwirkung zu stärken und in Erinnerung zu bleiben.
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Herzlich willkommen zur neuen Folge des FRAU VERHANDELT Podcasts. Ich bin Lubow und möchte heute mit dir darüber sprechen, warum du – auch außerhalb der typischen jährlichen Erhöhung seitens des Unternehmens von 2 bis 3 Prozent – unbedingt dein Gehalt verhandeln solltest.
Vor ein paar Tagen schrieb mir eine Frau auf Instagram, dass sie erst durch meinen Account realisiert hat, dass sie nicht einfach mit diesen klassischen Erhöhungen zufrieden sein sollte, die das Unternehmen anbietet, also diese 2 bis 3 Prozent, sondern dass sie trotzdem zusätzlich verhandeln kann. Da dachte ich mir: Vielleicht wissen das ja viele gar nicht! Vielleicht wissen einige nicht, dass sie über die jährliche Erhöhung hinaus noch zusätzlich etwas aushandeln können. Deshalb habe ich beschlossen, diese Podcast-Folge aufzunehmen.
Zuerst möchte ich darüber sprechen, was es mit diesen prozentualen Gehaltserhöhungen seitens der Arbeitgeber auf sich hat. Du kennst das sicher: Einmal im Jahr bekommst du von deinem Unternehmen eine Gehaltserhöhung, vielleicht 2 bis 3 Prozent – manchmal ist das auch vertraglich festgelegt. Auf den ersten Blick klingt das fair. Aber ist es das wirklich?
Viele bedenken nicht, dass es sich bei diesen Anpassungen oft nur um einen Inflationsausgleich handelt. Im Jahr 2023 lag die Inflationsrate in Deutschland laut Statistischem Bundesamt bei durchschnittlich 5,9 Prozent. Ist dein Gehalt um diesen Wert gestiegen? Wenn nicht, dann solltest du unbedingt aktiv werden, denn das ist das absolute Minimum! Mit dieser Anpassung kannst du dir gerade mal das Gleiche leisten wie im Jahr zuvor. Wenn du jedoch nur eine Erhöhung von, sagen wir mal, 3 Prozent bekommen hast, hat dein Lohn in Wirklichkeit an Wert verloren.
Verstehe mich bitte nicht falsch: Ich finde es toll, wenn Unternehmen überhaupt jährliche Erhöhungen anbieten. Es gibt viele Arbeitgeber, die nicht mal die Inflation ausgleichen, geschweige denn das Thema Gehalt von sich aus ansprechen. Aber das reicht einfach nicht aus.
Was solltest du also tun? Du solltest immer den Marktwert deiner Tätigkeit und Qualifikation kennen und ermitteln. Und dann solltest du von deinem aktuellen Gehalt ausgehend bis hin zum Marktwert deiner Tätigkeit verhandeln. Die Differenz kann bei 50 Prozent liegen, bei 15 Prozent – das ist unterschiedlich. Aber du solltest auf jeden Fall den Marktwert anstreben.
Die prozentualen Anpassungen, die Unternehmen vornehmen, basieren oft auf allgemeinen Richtlinien und berücksichtigen nicht den tatsächlichen Marktwert deiner Tätigkeit. Vielleicht hat sich dein Job weiterentwickelt, du hast mehr Verantwortung übernommen, eine Weiterbildung gemacht, oder du hast jetzt Personalverantwortung oder neue Fähigkeiten erworben. All das steigert deinen Wert auf dem Arbeitsmarkt. Ohne Verhandlungen werden diese Entwicklungen jedoch nicht berücksichtigt.
Wichtig ist, dass du über deine Erfolge und deine Tätigkeit im Unternehmen sprichst und den Mehrwert deiner Arbeit sichtbar machst. Deine jährliche Gehaltsanpassung – nenne es bitte Gehaltsanpassung und nicht Gehaltserhöhung – basiert in der Regel darauf, welchen Beitrag du für das Unternehmen geleistet hast. Wo hast du Kosten eingespart? Wo hast du den Umsatz gesteigert? Wo hast du Prozesse verbessert? Es geht darum, all diese Aspekte zu sammeln und sie in die Gehaltsverhandlungen einzubringen.
Ich möchte dir auch mitgeben, dass die Verantwortung dafür bei dir liegt. Es ist deine Aufgabe, nach mehr Gehalt zu fragen und dich gut auf das Gespräch vorzubereiten. Erwarte nicht, dass jemand auf dich zukommt, deine gute Leistung erkennt und dir von sich aus mehr Gehalt anbietet. Es ist deine Verantwortung, das Thema Gehaltsanpassung zur Priorität zu machen und aktiv anzugehen.
Ich freue mich sehr, dich auf dem Weg zu mehr Gehalt und besseren Arbeitsbedingungen zu unterstützen. Schau gerne auf meiner Webseite vorbei und schreib mir auf Instagram, wenn dir diese Folge gefallen hat. Schick mir auch gerne Vorschläge für zukünftige Folgen.
Und bitte, falls du es noch nicht wusstest: Verhandle dein Gehalt selbst dann, wenn das Unternehmen nur kleine Erhöhungen von 2 bis 3 Prozent anbietet. Die Frau, die mir auf Instagram geschrieben hatte, hat jedes Jahr zusätzlich zu diesen 2 bis 3 Prozent noch Erhöhungen zwischen 8 und 15 Prozent herausgehandelt – und das sogar rückwirkend! Es freut mich unglaublich, wenn ich etwas bewegen kann, wenn ich euch unterstützen kann und wenn ihr es schafft, endlich das Gehalt zu bekommen, das ihr verdient.
Bis bald und bis zur nächsten Podcast-Folge!
Im FRAU VERHANDELT Podcast lernst du, wie du dein Gehalt erhöhst, deine Arbeitsbedingungen verbesserst und selbstbewusst für dich einstehst.
Im Jahr 2020 verdienten Frauen in Deutschland bei gleicher beruflicher Tätigkeit und Qualifikation durchschnittlich 6% weniger als Männer, der sogenannte Gender Pay Gap (bereinigt). Das muss sich ändern! Eine leistungsgerechte Vergütung im Job ist die Grundlage dafür, dass du selbstbestimmt leben kannst und dazu in der Lage bist, für deine eigene Altersvorsorge, dein Vermögen und deine Unabhängigkeit zu sorgen.
Der Podcast ist eine gute Gelegenheit, dich auf den Weg zu einer angemessenen Bezahlung zu machen.
Bekannt aus